Chronik
Die Geschichte der Goethegrundschule
- Am 28. April1890 fand die Grundsteinlegung des Schulhauses statt. Es bestand jedoch schon ein Schulwesen seit 1744 in der Gemeinde Göppersdorf.
- 1891 fand der Umzug in das neue Schulhaus statt. Es war zunächst eine einfache Volksschule für Schüler der Klasse 1 bis 8. In jeder Klasse lernten etwa 30 Schüler, die Klassen 7 und 8 wurden gemeinsam unterrichtet. Bis zur 3. Klasse schrieb man auf Schiefertafeln, danach durften die Kinder in ein Heft schreiben.
- Ab 1896 gab es an der Schule die Möglichkeit, eine der beiden Fremdsprachen, Latein oder Französisch, zu erlernen.
- 1907 wurde die Turnhalle an der Albertsburg erbaut. Sie wurde zur Einführung des Schulturnens für Mädchen dringend benötigt und diente zusätzlich dem Turnverein als Übungsstätte.
- Noch 1911 wurde die Schule als 7-klassige und einfache Volksschule bezeichnet. Um die Schule dem Ziel einer mittleren Volksschule nahe zu bringen, wurde die Zahl der Unterrichtsstunden in fast allen Klassen erhöht.
- 1913 zwang die Zahl von ca. 100 Schulanfängern deren Verteilung auf 3 Elementarklassen. Neben Französisch, Englisch und Stenographie gab es auch Stunden für Jugendspiele und Chorsingen.
- Am 20. April 1914 wurde Dr. Wagner als Schuldirektor verpflichtet und eingewiesen.
- Zum 1. April1920 wurde die bis dahin selbständige Schulgemeinde Herrenhaide wieder mit der Schulgemeinde Göppersdorf vereinigt.Herr Ohms wurde neuer Schulleiter, Herr Reiche sein Stellvertreter. Insgesamt unterrichteten zu dieser Zeit 10 Lehrer die 17 Klassen in 10 Räumen. Mit Inkrafttreten des Grundschulgesetzes am 25. Februar 1921 wurden die Lehrpläne entsprechend überarbeitet.
- Ab 1923 konnten die Eltern ihre Kinder für die höhere Volksschule anmelden. In diesem Jahr wurde auch gesetzlich geregelt, dass für jeden Schüler einer öffentlichen oder privaten Volksschule nach der Schulaufnahme ein Gesundheitsschein anzulegen ist, der bei Versetzung des Schülers oder den Wechsel in eine andere Schule weiterzugeben war. Außerdem wurde Schwimmen in den Lehrplan übernommen.
- 1925 beschloss der Schulausschuss, dass bedürftige Kinder bis Weihnachten an einer kostenlosen Kinderspeisung teilnehmen konnten.
- 1926 wurden die 8 großen Klassenzimmer wieder zu eng, so dass die im Gebäude befindlichen Lehrerwohnungen zu Gunsten von Unterrichtsräumen weichen mussten. Zur Minderung der Raumnot stellte die Gemeinde das ehemalige Börnersche Fabrikgebäude zur Verfügung, welches noch im August 1926 als „Schule II“ geweiht wurde. In den ersten Jahren der faschistischen Diktatur wurde die gesamte schulische Bildung und Erziehung der Kriegsvorbereitung untergeordnet.
- Am 1. April 1935 erfolgte die Eingemeindung von Göppersdorf nach Burgstädt. Die Göppersdorfer Schule wurde fortan als „Horst-Wessel-Schule“ bezeichnet.
- Ostern 1939 wurde die höhere Abteilung der Volksschule in eine Mittelschule umgewandelt.
- 1940 gab es erste Unterrichtseinschränkungen, da die Zentralschule Umsiedler aufnehmen musste und die Schüler auf die Schulen in Göppersdorf und Burkersdorf verteilt wurden.
- 1945 diente die Schule in den letzten Wochen des Krieges als Kaserne und als Obdach für Flüchtlinge und ehemalige Kriegsgefangene.
- Nach 6-monatiger Pause nahm die Schule am 08. Oktober 1945 den Schulbetrieb wieder auf.
- 1946 erfolgte die Rückbenennung der Schule in „Göppersdorfer Schule“. Schulleiter war Herr Kristen.
- 1947/48 wurde die Fremdsprache Russisch im Unterricht eingeführt. Die „Schule II“ wurde wieder für schulische Zwecke genutzt.
- 1949 wurde die Zusammenlegung der Jungen- und Mädchenklassen zu gemischten Klassen angeordnet, Klassen mit bis zu 48 bzw. 53 Schülern entstanden.
- Seit 1950 trägt die Schule den Namen „Goethe-Schule“. Es gab täglich eine warme Mahlzeit zum Preis von 0,20 Mark.
Die Lehrpläne und Lehrbücher wurden an die neuen Aufgaben zum Aufbau des Sozialismus angepasst. Es kam zur Bildung von Arbeitsgemeinschaften, bei denen die Kinder nach dem Unterricht ihren Neigungen und Interessen nachgehen konnten.
- Am 1. September 1955 begann die Einführung des polytechnischen Unterrichts. Eine polytechnische Zentralwerkstatt wurde auf der Beethovenstraße eingerichtet.
- 1956 wurde die Schule als eine der ersten mit dem Aufbau einer 2-zügigen 10-Klassen-Mittelschule beauftragt.
- 1957 wurde der Schulhort an der Bleiche angeschlossen, in dem die Kinder vor und nach dem Unterricht betreut werden konnten.
- 1964 wurde für Unterrichtszwecke ein Schulgarten angelegt.
- Nach der politischen Wende 1989 wurde 1991 ein neues Schulgesetz verabschiedet, das auch ein neues Schulsystem beinhaltete. Somit erhielt die Schule zum Beginn des Schuljahres 1992/93 den Status „Grundschule“. Dies löste unter den Mittelschülern der „Goethe-Schule“ eine große Protestwelle aus. Einige Schüler wurden darauf hin in die Außenstelle zur Mohsdorfer Schule verlegt, andere blieben in der „Goethe-Schule“. Mit dem Beginn des Schuljahres 1993/94 wurde die Außenstelle Mohsdorf geschlossen und alle Mittelschüler konnten in die Mittelschule Taura oder die „Diesterweg-Schule“ gehen. Dadurch war die „Goethe-Schule“ nun eine reine Grundschule.
- Wegen sinkender Schülerzahlen in der Grundschule Herrenhaide wurde diese ab 1998 Außenstelle der „Goethe-Schule“, 2001 erfolgte deren Schließung.
- 2007 wurde das Dachgeschoss der Schule zum Hort ausgebaut.
- 2009 kam es zu einem umfassenden Umbau der Schule, 2010 eröffnete der Hort „Traumland“ im neu gestalteten Anbau. Auf Grund von fehlenden Platzkapazitäten eröffnete 2017 die Außenstelle des Hortes auf der Chemnitzer Straße. Dort werden die Kinder der Klassenstufen 1 und 2 betreut.
- 2019 begann der Neubau des Hortgebäudes auf der Göppersdorfer Straße in direkter Nachbarschaft zur Turnhalle an der Albertsburg.
Quellen: „Goethe-Oberschule Burgstädt“, Festschrift anlässlich der 100-Jahr-Feier „Chronik der Goethe-Schule Burgstädt“